Der Frühling steht vor der Tür, die Natur erwacht – und mit ihr die Lust, den eigenen Garten neu zu gestalten. Doch angesichts zunehmender Wetterextreme ist es wichtig, nicht nur für die kommende Saison zu planen, sondern den Garten langfristig Klimaresilienz zu machen. Gartengestalter Christian Bahl gibt wertvolle Tipps, wie wir unsere Gärten an die Herausforderungen des Klimawandels anpassen können.
Wetterextreme als neue Realität
Die letzten Jahre haben es deutlich gemacht: Extreme Wetterereignisse nehmen zu. Zu viel Regen in kurzer Zeit oder wochenlange Dürre mit großer Hitze – viele Gärten sind darauf nicht vorbereitet. Dabei gibt es durchaus Lösungen, um mit diesen Herausforderungen umzugehen.
Eine fachkundige Bodenvorbereitung ist essenziell. Verdichtete Böden müssen gelockert, sandige Böden mit Humus angereichert werden, um Wasser besser zu speichern. So kann Regenwasser gut versickern, bleibt aber gleichzeitig länger im Wurzelbereich verfügbar.


Die richtige Pflanzenwahl – Klimaresiliente Arten bevorzugen
Damit Pflanzen mit diesen Extremen zurechtkommen, empfiehlt Christian Bahl tiefwurzelnde Gehölze wie Amberbaum, Schnurbaum oder Gleditschie. Flachwurzelnde Arten wie Birken oder Buchen könnten hingegen zukünftig Schwierigkeiten bekommen. Auch unter den Stauden gibt es zahlreiche klimaresistente Alternativen:
- Storchschnabel, Sedum, Aster und Wolfsmilch sind widerstandsfähig gegenüber Temperatur- und Feuchtigkeits Schwankungen.
- Lavendel, Salbei und Mexikonessel bevorzugen Trockenheit.
- Gräser wie Chinaschilf oder mexikanisches Federgras vertragen lange Dürre-Phasen.
Die richtige Pflanzenwahl kann nicht nur den Wasserbedarf minimieren, sondern auch den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln reduzieren. Robuste Pflanzen bleiben länger gesund und sind weniger anfällig für Pilzbefall oder Schädlingsdruck.
Rasenflächen überdenken – Alternativen zur grünen Monokultur
Ein sattgrüner Rasen gehört für viele zum Garten dazu, doch er ist pflegeintensiv und benötigt viel Wasser. Angesichts trockener Sommer muss ein Umdenken stattfinden. Wer sich mit einem braunen Rasen im Hochsommer nicht anfreunden kann, sollte Alternativen in Betracht ziehen.

- Trockentolerante Staudenbeete schaffen lebendige Gartenbilder und sind ökologisch wertvoller als Rasenflächen.
- Wildblumenwiesen bieten Nahrung für Insekten und benötigen deutlich weniger Pflege.
- Mulch- oder Kiesflächen mit gezielter Bepflanzung können ebenfalls eine Alternative sein.
Ein nachhaltiger Garten beginnt mit der richtigen Planung – und das Frühjahr ist die perfekte Zeit, um aktiv zu werden. Wer seinen Garten jetzt klimatischer macht, wird langfristig Freude daran haben!